Hinweise und Tipps zur Leitung und Moderation
eines MEDIAS 2 Schulungskurses

Die nachfolgenden Tipps sollen es Ihnen erleichtern, sich vom klassischen „Diabetes-Unterricht“ abzuwenden und statt dessen einen patientenzentrierten, interaktiven Schulungskurs zu leiten, in dem sich nicht nur die Teilnehmer, sondern auch Sie als Kursleiter wohl fühlen.

  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Vorbereitung einer Kurseinheit. Verschaffen Sie sich vorab einen Überblick über die Themenschwerpunkte und schätzen Sie den Zeitbedarf ein. Notizen zu den Äußerungen, die Sie nach einer Kurseinheit festhalten, erleichtern es Ihnen, diese in der folgenden Kurseinheit wieder aufzugreifen.

  • Achten Sie darauf, dass sich die Teilnehmer im Kurs wohl fühlen. Ihr Ziel ist es, dass die Teilnehmer bei der nächsten Kurseinheit vollzählig wieder kommen und sich auf die nächste Kurseinheit freuen. Eine kreisförmige Sitzordnung ermöglicht es Ihnen, zu jedem Teilnehmer Sichtkontakt aufzunehmen und ihn in das Gruppengeschehen zu integrieren.

  • Fördern Sie die Entstehung eines Gefühls der Zusammengehörigkeit in einer Gruppe. Stellen Sie dazu im Gespräch Gemeinsamkeiten oder Gegensätze zwischen den Teilnehmern her. Lassen Sie keine „Hinterbänkler“ zu, da diese das Entstehen eines angenehmen und hilfreichen Gruppenzusammenhalts erschweren.

  • Planen Sie ausreichend Zeit ein, damit die Teilnehmer sich ausreichend austauschen können. Jeder Teilnehmer sollte die Möglichkeit haben, von seinen Erfahrungen und Erfolgen, aber auch von seinen Befürchtungen und Belastungen im Umgang mit dem Diabetes zu berichten. Wenn Sie bei einer 8-köpfigen Gruppe jedem Teilnehmer eine Redezeit von 5 Minuten einräumen, benötigen Sie 40 Minuten für das Gespräch in der Gruppe und 50 Minuten für die Vermittlung von Inhalten und das Einüben von Behandlungsfertigkeiten.

  • Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit möglichst auf die Teilnehmer aus – nicht auf Ihre Tafel, das Flip-Chart oder Ihren Laptop. Achten Sie darauf, dass Sie jedem Teilnehmer dasselbe Ausmaß an Aufmerksamkeit zukommen lassen, – sowohl dem „Vielredner“ als auch dem stillen, zurückhaltenden Teilnehmer.

  • Achten Sie bei Gruppengesprächen darauf, keine Einzelinterviews mit jedem Teilnehmer aneinanderzureihen. Vielmehr sollen die Teilnehmer in entspannter Atmosphäre aufeinander eingehen. Stellen Sie keine bohrenden Fragen, sondern respektieren Sie im Einzelfall, dass Teilnehmer sich in manchen Situationen mit Äußerungen zurückhalten. Fassen Sie am Ende einer Gesprächseinheit die wichtigsten Inhalten nochmals zu einem Arbeitsergebnis zusammen.

  • Bei der Auswertung von Selbstbeobachtungsprotokollen sollten Sie die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der Teilnehmer in kurzen Worten nochmals zusammenfassen. Vermeiden Sie, die Beobachtungen der Teilnehmer zu kommentieren, zu bewerten oder gar Tipps abzugeben.

  • Bei der Vermittlung von Wissensinhalten lohnt es sich, wenn Sie einen interaktiven Frage- und Antwort-Stil pflegen. Stellen Sie möglichst viele Fragen, damit die Teilnehmer die Inhalte selbst erarbeiten können. Vermeiden Sie langatmige Monologe oder das Auflegen von vielen Folien in kurzer Zeit.

  • Lassen Sie die Teilnehmer Lösungen bezüglich des weiteren Umgangs mit dem Diabetes im Alltag selbst erarbeiten. Betrachten Sie die Teilnehmer als „Experten“ ihres Alltags und nutzen Sie deren Stärken und Ressourcen, um selbst Wege für einen günstigen Umgang mit dem Diabetes zu finden.